Ich beobachte einen Mann mittleren Alters an der Kasse eines Supermarktes. Das Entgegennehmen der Gegenstände, die die Kassiererin eben über das Strichcode-Lesegerät gezogen und nach dem erwarteten „Piep“ weitergereicht hat. Das Bezahlen, von dem die Kassiererin erfährt, dass es „mit Karte“ geschehen soll. Das Ablehnen des entgegengereichten Bons. „Brauch ich nicht“. Das Verabschieden ohne Erwiderung.
All das geschieht, ohne dass der Mann auch nur einmal den Blick der Kassiererin sucht.
Mir fällt ein, dass ich das oft und verwundert beobachte: Dass Menschen mit anderen Menschen Dinge abwickeln, ohne sie anzusehen. Die ältere Frau, die mit der Handtasche auf dem Schoß ein Eis bestellt. Der junge Mann, der die Straße überquert und den Blick des Autofahrers, der eben angehalten hat, vermeidet.
Was wohl in ihnen vorgehen mag. Ob sie scheuen, beim Begegnen der Blicke sich ihrer Gegenwart leibhaftig zu werden? Macht ein erwiderter Blick mich leiblich wahr und anders, als dies mein innerer Blick auf mich tut?