07. September 2018

(Porto d’Arechi, Salerno)

Wir segeln in eine Riesenmarina, abseits von Salerno, so abseits, dass an einen lauschigen Fußweg nicht zu denken ist. Das Gegenteil von Amalfi-Charme. Dafür perfekt organisiert und Sanitäreinrichtungen, – ja mehrere!, damit man es immer einigermaßen nah hat. Egal, wo man liegt – Sanitäreinrichtungen also, die man mit Respekt und Genuss tatsächlich „Bad“ nennen kann. Und mittendrin wieder die kleine Tristesse des Abschieds.
Morgen werden Katharina und Stefan wieder abreisen.
Der Tag ist geprägt vom Genuss des Services in einer freundlich und gut organisierten Marina und vom trägen Grau eines Wartens auf den Abschied. Von Besorgungen, die man besser hier macht, weil sie woanders vielleicht nicht gehen, aber nötig sind. Z.B. eine Gasflasche besorgen. Oder waschen.
Zum wunderbaren Service in dieser Marina gehört auch ein Shuttle-Service, der uns am Nachmittag umsonst nach Salerno bringt.
Und wieder zwei Köpfe, die aus einem sich entfernenden Gefährt, diesmal ein Zug, sich uns noch einmal entgegenzurückstrecken. Dieser kurze Moment der Ratlosigkeit nach jedem Abschied. Heute findet er das Bild der Hinterseite des letzten Wagons, dem wir irgendwie sinnlos hinterherblicken.
Der anschließende Rundgang durch Salerno zeigt uns das Gegenteil von Italo-Idylle. Eher ein kleines Napoli. Gesteigert in unserem Rückweg. Wir nehmen die letzte Bahn raus zum Hafen. An der Endstation steigen wir aus. Ein trister, auf gespenstische Art nächtlich verlassener Ort. In Sichtweise ein Fußballstadion, das wir umrunden müssen, um zum Hafen zu kommen. Verlassene Parkplätze. Überhitztes Pflaster. Überhitzter Beton. Pflanzen, die verzweifelt ums Überleben kämpfen. Hier und da einzelne Gestalten in Autos, die in dieser Szenerie vor allem wie eines wirken: Einsam. Und ein bisschen unheimlich. Wir gehen Hand in Hand dicht beieinander. Beschleunigte Schritte. Die Einkaufstasche drücke ich dicht an mich. Darin sind einige Vorräte, die wir gerade gekauft haben. Natürlich auch ein paar Scheiben italienische Mortadella.