Steffen Simon kommentiert mit diesem typischen etwas zu tiefen schein-coolen intimer-Kenner-Stimmsitz das olympische Frauenfußball-Spiel Brasilien gegen China. Eines seiner Formulierungshighlights:
„Dass sich Brasilien im Moment so schwer tut, liegt vor allem daran, dass die Chinesinnen Fornika, die wichtigste Spielgestalterin der Brasilianerinnen, jetzt in Manndeckung nehmen.“
Wenig später dann Bernd Schmelzer beim Spiel Deutschland gegen Simbabwe. Es fällt das 1:0 für die deutsche Mannschaft durch einen Kopfball von Sara Däbritz. Zwei Verteidigerinnen von Simbabwe sind dicht neben ihr, können das Tor aber nicht verhindern. Bernd Schmelzer: „Wenn schon zwei Verteidiger in der Nähe sind, dann sollte wenigsten einer von beiden auch versuchen zum Kopfball zu kommen.“
Ich schätze, die Fußballmänner des ARD haben bei einer Fortbildung „Wie gender ich richtig?“ die ultimativ politisch korrekte Redeweise gelernt. Die Frauen werden einfach als Kerle bezeichnet. Das ist die größte Form der Wertschätzung im Fußball.
Steffen Simon allerdings ist punktuell noch unsicher. Sein Gender-Coach hat ihn drauf aufmerksam gemacht, dass ihm bei „Chinesinnen“ nochmal die diskriminierende Redeweise unterlaufen ist.