Tag 7 [16.07.]

Einkaufen. Das Städtchen ist 18 km weg. Die Fahrt dauert, wenn alles schnell geht und nicht zu viele entgegenkommen, 50 Minuten.
Noch sind wir nicht so richtig sicher, ob wir den Weg zurück in unsere Enklave wirklich finden. Zum Glück haben wir oben am Haus unser Navigationsgerät gebeten, den Standort zu speichern. Jetzt weist es uns an, in 500 Metern rechts abzubiegen. Wie? Das ist doch nicht die Strecke, die wir hergefahren sind. Ja super. Vielleicht gibt es ja eine andere Strecke, die etwas weniger mühsam ist. Freudig biegen wir ab.
Mit jedem Kilometer bröckelt etwas ab vom Optimismus.
Wir erreichen ein Dorf. Fahren ein. Enger und enger die Gassen. Der magere Rest vom Optimismus reicht eigentlich nicht, um weiterzufahren. Nein, lass uns umdrehen. Eh wir uns hier festfahren. O.k., komm, die nächste Kurve noch.
Wir tasten uns um die Kurve herum. 10 cm enger dürfte sie nicht sein. Gut, – vielleicht mit eingeklappten Außenspiegeln.
Es öffnet sich ein Platz. Voller Menschen. Sommerlich fein gekleidet. Zwei von ihnen besonders fein. Lange Tafeln. Lustig klapperndes Essbesteck. Das gutlaunige Gewirr von Stimmen stoppt, schnappt lächelnd nach Luft. Wir auch. Wir stehen mit dem Auto mitten in einer Hochzeitsgesellschaft. Ein freundlicher älterer Herr kommt zu uns. Fragt, wo wir hinmöchten. Wir versuchen zu erklären. Er versucht zu erklären. So richtig sicher sind wir nicht, dass wir einander verstehen. Ein junger Mann kommt hinzu. Er spricht ein bisschen Deutsch. Moment, Leute! Sorry, aber irgendwann muss sich das Geld für den Volkshochschulkurs ja mal amortisieren. Also reden wir munter weiter, was unser Italienisch hergibt. Wir erfahren, – wohlmeinend begleitet von den munteren Blicken der kauenden Gesellschaft – sieht aus, als wären sie gerade bei der Pasta – sieht lecker aus – dass dieses Sträßchen tatsächlich dahin führt, wo wir hinwollen. Dass es aber nicht asphaltiert ist und wohl auch zu schmal für unser Auto. Aber kein Problem! Stückchen weiter sei noch ein kleiner Platz, da könnten wir drehen.
Dank. Gruß. Um die nächste Kurve. Drehen. Zurück. Noch einmal mitten durch die Hochzeitsgesellschaft, die uns munter hinterherwinkt. Wir lassen es uns nicht nehmen zum Abschied ebenso munter italienisch zu hupen. Man lernt ja in so einem Kurs nicht nur die Sprache!