Die Füße sehen

Seit 4 Monaten ist sie nun Grundschülerin. Einmal, als ich sie abhole, ist sie sehr, sehr traurig. Sie möchte aber nicht sagen, warum. Also bleibe ich einfach in ihrer Nähe, schweige und spanne innerlich einen Schutzschirm über ihr Gemüt. Langsam trotten wir den Heimweg entlang.
Plötzlich bleibt sie stehen. Ich auch. Dann sagt sie: „Weißt Du, Opa, wenn ich traurig bin, dann muss ich so langsam gehen, dass ich immer abwechselnd meine Füße einzeln nach vorne kommen sehe.“
Wir trotten weiter und beobachten schweigend unsere Füße.
Erst eine ganze Weile später erzählt sie dann doch, warum sie traurig war.
Ich soll es aber nicht weitererzählen.