02. Oktober 2018
(Milazzo)
Im Castello di Milazzo, das wir erklettern, lesen wir, dass Steinmetze in Steinblöcke aus Lavastein oft Signaturen geschlagen haben, damit andere sie identifizieren konnten. Um dann auch Steinblöcke bei gerade diesem Steinmetz zu kaufen, weil sie so besonders gut gefertigt sind.
Wir hatten uns geziert, hier herauf zu klettern. Es ist ja auch weiß Gott nicht das erste Castello, das uns auf unserer Reise begegnet und nach oben lockt. Ob wir uns dies nicht vielleicht … ?
Natürlich klettern wir rauf.
Es ist immer wieder auf faszinierende Art beklemmend: Die Geschichte eines solchen Ortes ist über die mehr als 2000 Jahre so verwirrend und wechselvoll, dass man sie gar nicht darstellen kann. Und dass wir sie nicht verstehen. Schon nach wenigen Info-Tafeln sind wir lost in history. Was wir aber verstehen: Solche Orte scheinen ihren Charakter von Angriff und Verteidigung und Knast nie loszuwerden. Selbst im 20 Jahrhundert nicht. Dieses Castello hat aragonische Kriegsgefangene ebenso beherbergt wie entrechtete Regimegegner im italienischen Faschismus.