Die Aufnahme ist gemacht. Warten. Dann bittet eine Ärztin meine Mutter und mich zu sich in … ja in was? Ist es ein Büro? Ist es eine Besenkammer? Für’s erste zu klein, für’s zweite dann doch zu eingerichtet. Die Ärztin klickt ein wenig durch die gerade gemachten CT-Bilder. „Also, es ist kein Krebs oder so was. Aber man sieht hier an den dunklen Flecken, dass relativ viel Hirnwasser vorhanden ist. Das ist manchmal im Alter so. Dann sammelt sich das an. Man kann da mit hirnwasserentlastenden Medikamenten arbeiten. Aber Therapie mach ich nicht, das macht der – wer hat sie geschickt?“ Das Gespräch dauert vielleicht zweieinhalb Minuten. Dann sind wir wieder draußen. „Wenn Sie 10 Minuten warten, können Sie den Befund direkt mitnehmen.“
Ich frage mich, wie das Ganze wohl abgelaufen wäre, wenn auf dem Bild „Krebs oder sowas“ zu sehen gewesen wäre, und wie diese 10 Minuten dann gewesen wären.
Mein Mutter friert auf dem Heimweg. Es ist Herbst. Sie hat es eilig. Immer wieder gerät sie mit ihrem Rollator gefährlich nah an den Grasstreifen am Rand des Weges.