Oscar-Verleihung
Und natürlich stolpere ich auch dieses Jahr wieder über einen Kurzbericht über die Oscar-Verleihung. Noch ehe ich realisiert habe, wie zornig mich das macht, ist er wieder vorbei. Ein junger sehr, sehr schwarzer Schlaks in einem sehr, sehr weißen Anzug auf dieser sehr, sehr pompösen glitzernden Glamour-Bühne. Er macht Scherze darüber, dass so selten Schwarze für den Oscar nominiert werden. Im Publikum sehr, sehr gut aussehende, sehr, sehr berühmte ViP’s. Sehr, sehr weiß. Sie amüsieren sich köstlich über die Scherze. Ein paar close ups hintereinander. Sehr, sehr amüsierte Vorderzahnreihen.
So ähnlich muss man sich das ja wohl vorstellen, – die Atmosphäre in den Minstrel-Shows in den besonders finsteren Jahren der Rassendiskriminierung. Weiße mit schwarz geschmierten Gesichtern stolpern linkisch staksend über die Bühne. Sehr, sehr Weiße lachen sich tot über die Neger.
Nein, sie haben sich nicht totgelacht. Sie haben die Neger totgelacht.
Und dann sagt der Sprecher über diese Veranstaltung, die Oscar-Verleihung sei dieses Jahr wirklich politisch gewesen. Und als Beleg führt er an, dass Leonardo di Caprio seinen Oscar-Auftritt benutzt habe für einen Statement zum Klaimatschäindsch.
Der Beitrag endet im selben Moment, wo ich die Kiste ausmache. Zu spät irgendwie.