Ich bin die Vorträge leid. Die Powerpoint-Aufzählorgien in Spiegelstrich-Design. Ab und zu, bei den ganz Flotten, flutscht mal eine Serie von Spiegelstrichen von der Seite rein. Kinder!, denke ich oft, gebt mir ein Buch!
Wörterschwärme, die in einen Strudel ziehen.

Und jetzt? Redend dagegen anschwimmen, strampeln, oder schweigend untergehen?
Am Ende bleibt man doch am Leben. Die Flut der Wörter macht leer und leer schwimmt oben.
Warum das viele Reden? Mit Wörtern Wirklichkeit kreieren?
Falls man überhaupt trennen kann: 10% wirkliche Wirklichkeit. 90% gedachte. Warum die vielen Wörter?  Weil man sich nicht an die 10% wirkliche Wirklichkeit herantraut? Weil man lieber eine neue Welt erfindet, als die alte anzusehen? Weil man etwas darstellen will?

reden
Zuviel Reden ist in meiner Welt
Zuviel Kleber, der nur klebt, nicht hält
Hysterisches Treiben Leere zu füllen
Mit verbalen Erstickstoffhüllen
Sehnsucht nach Jetzt, Sehnsucht nach Hier
So ist es bei mir und anders bei Dir
Magst Du mir Deines zeigen
Mit einem Lächeln aus Schweigen?

Dann mache ich einen Versuch. Ich präsentiere eine Präsentation ohne Worte. Nur Bilder. Und schweige. Und bin schon nach kurzer Zeit nass geschwitzt ob der Hitze, die von den irritierten Gesichtern ausgeht. Köstliches Schweigen. Es ist ja alles gesagt.