Im Radio höre ich die Nachricht, dass der IS Schwierigkeiten hat sich zu finanzieren, weil er viele eroberte Gebiete verloren habe und deshalb dort nicht mehr die sonst üblichen Einnahmen durch Abgaben der Bevölkerung habe. Er sei nun zunehmend auf die Einnahmen durch Ölverkäufe angewiesen aus Ölquellen in Syrien, die in erorberten Gebieten lägen. Die Verkäufe aus diesen Quellen seien deshalb auch gesteigert worden.
Hauptabnehmer sei – ich traue meinen Ohren nicht – Assad, das Regime also, das vom IS in Syrien bekämpft wird.
Zuerst bin ich trotzkopfdumm entsetzt über diese perverse Art von Aneinandergekettet-Sein in schmutzigen Deals. Wie kann ein Regime das Öl für die Panzer, mit denen es die Feinde tötet, bei eben diesen Feinden kaufen? Wie können Menschen Öl an diejenigen verkaufen, die damit die Panzer betanken, mit denen sie selber dann getötet werden?
In den Tagen danach legt sich das Entsetzen. Kaltes Konstatieren der zynischen Logik des Krieges stattdessen. Natürlich ist es nicht „entsetzlich“. Im Gegenteil. Es ist folgerichtig. Es ist einfach ein Geschäft. Öl gegen Tod gegen Leben gegen Tod gegen Öl. Warum sollte ich nur Geschäfte machen mit denen, die auf meiner Seite stehen? Quatsch. Naive antikapitalistische Moral.