toscana-urlaub-wieder-zurueck

Tag 1 [31.07.]

Reifen platt

Erster wirklich harter Test für die im Urlaub mit Freuden angesammelte Entspannung.
Leider durchgefallen.

Tag 3 [31.07.]

geschlossener Vorhang

Der bleibt noch zu, beschließen wir. Das Elend eines seit drei Wochen vernachlässigten Gartens und der damit verbundenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen schauen wir uns erstmal nicht an.

 

Tag 3 [02.08.]

Nach langer Zeit laufe ich heute mal wieder meine Runde. Ich habe noch den Touristenblick. Meine Landschaft. Ich finde sie wundervoll.
Das Laufen, … na ja.

Zwicken hier
Zwacken da
So sagt mein Leben ja
Na wunderbar.

Tag 23 [02.08.]

Zurück auf 0. Kleine Korrektur

Urlaub und Sonnenschirm

Die Tochter, die eigentlich … bla … bla … [s. Tag 9, 18.07. Kindsköpfe 2] hat irgendwann gelesen, was mein Urlaubstagebuch bis dahin so zu bieten hatte. „Die Geschichte mit dem Skorpion hast du uns aber anders erzählt. Du hast erzählt, die Frau hätte ihn getötet.“
[s.Ankunft]
So ist sie. Liebevoll ehrlich. „Literarische Freiheit“, rede ich mich raus. Bin beschämt, weil dieses kleine Lüglein meinem literarischen Anspruch auf Aufrichtigkeit mir selbst gegenüber widerspricht. Und einen guten Grund, die Geschichte so verändert zu haben, habe ich, wenn ich ehrlich bin, nicht. Ich wollte einfach am Anfang im Urlaubstagebuch gute Stimmung machen. Ja, o.k. – auch ein bisschen so tun, als wäre ich der blitzschnell reagierende Tierrettungsheld, der ich gerne in der Situation gewesen wäre.
Kein guter Antrieb fürs Schreiben, finde ich.
Die Aussage der Tochter hat seitdem genagt. Zurecht. Heute, da ich den Text veröffentliche, die echte Version:
Beim Durchgang durch das Haus, der, zumal todmüde mit der anstrengenden Anfahrt im Nacken, nicht gerade optimistische Vorfreude erzeugt (Alles dunkel, sehr einfach, sehr verwohnt, z.T. dreckig, eng), … bei diesem Durchgang also entdecke ich ein Insekt, das einem Skorpion verteufelt ähnlich sieht. Erschrecke. Ich frage sie, was das ist. Sie sagt: Ein Skorpion. Er huscht weg. Während sie erklärt, man müsse vor ihnen keine Angst haben, ein Biss würde zwar ordentlich zwicken, sei aber ungefährlich, weil nicht giftig, entdeckt sie im nächsten Zimmer wieder einen. Kaum gesagt, hat sie ihn schon zertreten. Ich sehe es nicht. Ich höre nur das Klatschen der Sohle und ein sehr hässliches Knacken. Wie üblich bin ich entsetzt, mit welcher Selbstverständlichkeit manchmal Menschen Tiere töten.
Für mich beschließe ich: „Nicht giftig“, hat sie gesagt. Das ist doch eine gute Grundlage für friedliche Koexistenz.